Primavera007
Sollte es jemanden nach Ruhe und Beschaulichkeit inmitten historischer, alter Gemäuer gelüsten, kann der steirische Wechselgau mit seinen waldreichen Bergen und zahlreichen Burgen, Klöstern und Schlössern bestens empfohlen werden. Während aber die steirische Schlösserstraße schon recht bekannt und gut beworben ist, ist die aus dem Mittelalter stammende Festenburg offenbar bis heute ein Geheimtipp geblieben, den man sich trotzdem nicht entgehen lassen sollte. Sowohl Liebhaber barocker Malerei als auch österreichischer Lyrik kommen auf ihre Rechnung, denn einerseits ist die Festenburg ein hervorragendes Beispiel von barocker Scheinarchitektur, andererseits auch langjährige Wirkungsstätte des (etwas national angehauchten) Dichters Ottokar Kernstock gewesen, der dort (allerdings lange vor der Nazizeit) als Pfarrer tätig war (man kann seine Wohnräume und diverse Devotionalien besichtigen). Nicht zuletzt die wunderschönen, teilweise etwas gruselig-realistischen Deckenfresken von Johann Cyriak Hackhofer stellen, neben der wild romantischen Lage im hintersten Tal, auf einem steilen Felsen, die große Attraktion der Festenburg dar. Von Zeit zu Zeit gibt es auch sehr beachtenswerte, wechselnde Ausstellungen, neben der Möglichkeit, im Anschluss an den Kulturgenuss gleich das "Wanderbein" zu schwingen und eine Ersteigung des Hochwechsels anzuschließen (nur im Sommer ratsam, im Winter kann man aber in der Nähe schifahren).